Meine Computer-Grundsätze
Seit 1979 beschäftige ich
mich beruflich und privat mit Computern aller Art. Sechs Jahre lang hatte ich
nebenberuflich ein Gewerbe als EDV-Berater. Da lernt man sämtliche
Computerpannen und -katastrophen kennen.
Natürlich kamen mir hin und wieder ein paar wichtige Erkenntnisse, die ich dem
geneigten Leser nicht vorenthalten möchte. Auch wenn sie mitunter sehr
abgedroschen klingen, so haben sie doch nichts an Aktualität eingebüßt.
Sichern Sie Ihre Daten ! |
Jeder PC-Benutzer hat
wohl schon einmal Daten verloren. Sei es durch technischen Defekt einer
Diskette oder Festplatte. Oder sei es durch Leichtsinn oder Unachtsamkeit.
Datensicherung ist so etwas wie der §1 der Straßenverkehrsordnung. Jeder kennt
ihn, aber keiner hält sich dran. Erst aus dem Schaden wird man klug. Aber dann
ist es schon zu spät.
Eine Komplettsicherung des Computers empfiehlt sich vor einer kritischen
Software- oder Treiber-Installation sowie in regelmäßigen Abständen. Siehe
hierzu auch den Abschnitt Sicherungskonzept für den PC.
Denken Sie daran: Ihre kostbaren Daten sind allen möglichen und unmöglichen
Gefahren ausgesetzt: Löschung, technischer Defekt, Diebstahl, Brand,
Hochwasser, Blitzschlag, Stromschwankungen und -ausfälle. Ich rede hier nur von
den rein physikalischen Gefahren. Bedenken Sie auch, in wessen Hände sensible
Daten gelangen können. Aber das ist ein anderes Kapitel...
"Sichern der Daten" bedeutet auch Sichern vor Fremdzugriff, Hackern
usw. Halten Sie Ihren Virenscanner stets aktuell. Auch das regelmäßige
Einspielen der Sicherheitsupdates für Windows gehört dazu. Was nützt es
wenn ich den Autodieb stelle, mein Auto aber weiterhin nicht abgeschlossen auf
der Straße steht.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. An Computern mit mehreren Benutzern
sollte auch ein entsprechendes Dateisystem installiert sein, welches Zugriffsrechte
zuverlässig regelt. Auf einem Laufwerk mit FAT- bzw. FAT32-Dateisystem darf
jeder Benutzer alles.
Speichern vor jeder Pause ! |
Sie haben stundenlang an
einem Dokument oder einer Tabelle gearbeitet. Jetzt gönnen Sie sich eine
Kaffeepause. Doch vergessen Sie nicht Ihre Arbeit zu speichern bevor Sie gehen!
Man kann nie wissen was während Ihrer Abwesenheit passiert. Jemand stolpert über
ein Kabel, der Strom fällt aus oder der PC stürzt ab. Möglichkeiten gibt es
viele.
Murphy's Gesetz lautet: Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch
schiefgehen!
Welche Datei ist aktuell ? |
Ein Beispiel:
Sie verwenden beruflich und privat eine Adreßliste. Nun wollen Sie den Computer
hierfür verwenden.
Zunächst setzen Sie sich zu Hause hin und tippen alle Adressen ein. Ab jetzt
sind die Adressen per Knopfdruck abrufbar.
Natürlich machen Sie eine Kopie und nehmen sie mit ins Büro. Aber was passiert,
wenn ich eine Adresse löschen will? Tue ich das im Büro, dann ist die Liste am
heimischen PC nicht mehr aktuell. Also nehmen wir eine Kopie aus dem Büro
wieder mit nach Hause und überschreiben dort die alte Datei. Doch halt - schon
ist es zu spät. Gestern hatten wir zu Haus die Handynr. eines neuen Bekannten
eingetippt. Die ist aber jetzt weg, weil wir gerade die Datei mit der Kopie
überschrieben haben.
Deshalb pflegen Sie eine Datei NUR AN EINEM ORT. Alle anderen
Arbeitsorte erhalten regelmäßig eine Kopie.
Richtige Vorgehensweise: Adressen löschen oder hinzufügen nur am Heim-PC. Das
Büro bekommt regelmäßig eine Kopie.
Notizen machen ! |
Wenn Ihnen jemand
etwas zeigt, dann sollten Sie immer etwas mitschreiben. Ein paar Minuten später
hat man vielleicht schon etwas davon vergessen. Nach einer Woche ist es fast
unmöglich den gezeigten Vorgang zu wiederholen. Das gilt eigentlich nicht nur
für Computerarbeit.
Dito im Fehlerfall: Schreiben Sie die genaue Fehlermeldung auf und welche
Rettungsversuche Sie unternommen haben. Das sollten Sie vor jedem Anruf bei der
Hotline tun.
Ordnung ? |
Eine sinnvolle Gliederung
Ihrer Ordner auf der Festplatte erleichtert das Wiederfinden der Dateien ungemein.
Noch besser ist das Ablegen dieser Ordner auf einem separaten Laufwerk. Im
härtesten aller Fälle (FORMAT C:) sind wenigstens Ihre persönlichen Dateien in
Sicherheit. Vorausgesetzt Sie formatieren das richtige Laufwerk.
Im Mailprogramm ist ebenso Ordnung erforderlich. Ich kenne Leute, die bewahren
6000 Mails im Posteingang auf. Wie soll man da etwas finden? Besser ist es den
Posteingang frei zu halten. Erledigte Mails kommen in den Ablageordner. Dieser
enthält weitere Unterordner, sinnvollerweise thematisch geordnet. Noch nicht
erledigte Mails kommen in den Ordner "Bearbeiten". Erst wenn der
Vorgang erledigt ist kommt die Mail in die Ablage.
Tue es selbst ! |
Wenn eine Arbeit perfekt
und schnell erledigt werden soll, dann muß man es selbst tun. Auf so manchen
zugesagten Gefallen von Freunden oder Kollegen wird man bis zum
Sankt-Nimmerleins-Tag warten können.
Jede Aufstellung muss gepflegt werden ! |
Solch mächtige Programme
wie Excel oder Access machen Datenverarbeitung zum Vergnügen. Es ist
kinderleicht Daten zu sammeln oder Statistiken zu erzeugen. Aber jede
Aufstellung muss gepflegt werden. Überlegen Sie, ob sich der
Pflegeaufwand wirklich lohnt. Leicht macht man sich zum Sklaven seiner eigenen
Datensammelwut und ertrinkt in Verwaltungsarbeit.
Arbeit sparen hilft Zeit sparen ! |
Manchmal müssen bestimmte
Befehlsfolgen oder Mausklicks sehr häufig wiederholt werden. Das führt
zwangsläufig zu Fehlern. Es ist auch sehr zeitaufwendig. Darum sollte man nach
einer Automatisierung suchen. Das kann schon ein einfaches Makro oder eine
BAT-Datei sein. Oder man schaut sich vor Beginn der Arbeit nach einem
passenderen Programm für den jeweiligen Zweck um.
Anfängerfehler vermeiden ! |
Zur Erledigung einer
Computerarbeit gehen Sie systematisch vor, damit Sie sich nicht verzetteln:
Suchen Sie zuerst nach einem geeigneten Programm für die Aufgabe.
So ist z.B. Microsoft Word zur Bildbearbeitung sehr wenig geeignet. Mit Paint
würde es vielleicht besser klappen, aber wie bekommen Sie JPG-Dateien geöffnet?
Sie benötigen nur EINE
eMail-Adresse für privat.
Eine Mailadresse ist wie ein Briefkasten. Hängen Sie sich etwa fünf Briefkästen
an die Haustür? Sicher nicht.
Viele Anfänger melden sich bei allen möglichen kostenlosen Mailservern an.
Später kommen die Probleme, wenn 5 verschiedene Postfächer abgefragt werden
müssen. Man vergißt eines. Oder man vergißt das Passwort dazu. Also: mehr
Postfächer machen nur mehr Arbeit!
Auch habe wolle... |
Es gibt so viele schöne
Programme auf der Welt. Sehr viele sind kostenlos oder als Shareware preiswert
zu haben. Oder sie sind kostenlos dem neuen Rechner beigelegt. Das sind aber
meist Programme, die wie Blei in den Verkaufsregalen liegen. Weil sie
hoffnungslos veraltet sind oder niemand sie braucht.
Was hindert uns daran diese Programme gleich auf dem heimischen PC zu
installieren? Also los!
Erst später zeigen sich die Probleme:
Es ist fast unmöglich,
das Backup einer randvollen 80-GB-Festplatte auf CD's zu brennen. |
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Windows wird mit
wachsender Zahl installierter Programme langsamer starten und sich instabil
verhalten. Gerade bei Windows9x treten unerklärliche Fehlermeldungen auf. |
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Es gibt wahre
Speicherfresser unter den Programmen. Spiele, Telefonbuch-CD's, Routenplaner
und sonstige Nachschlagewerke bieten die Option einen Teil der Daten auf die Festplatte
zu kopieren. Das sind schnell mal ein paar hundert Megabyte. Der versprochene
Performance-Gewinn bleibt häufig aus, da heutzutage Rechner und CD-Laufwerke
wesentlich schneller sind als noch vor ein paar Jahren. |
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Nicht alle
Deinstallationsroutinen arbeiten wirklich sauber. Oft bleibt
Installationsmüll zurück in Form von ungenutzten DLL's oder Verweisen auf
(nicht mehr vorhandene) Programmteile. Systemabstürze sind die
unausweichliche Folge. |
Merke: Nicht alle
Programme, an die man günstig herankommt, sollte man auch installieren.
Ich habe das jetzt nur mal so aus dem Gedächtnis aufgeschrieben. Sicher gibt es
noch mehr Erkenntnisse wie diese. Vielleicht fällt Ihnen noch etwas Wichtiges
ein? Oder Sie haben eine lustige Geschichte im Zusammenhang mit Computern
erlebt? Dann klicken Sie links auf den Briefumschlag und schreiben eine Mail an
mich.
(Fred Hemme)
letzte Änderung: 2004-10-07